Sonntag, 9. Juni 2013

Heimat der Leistungsträger



Vor einer Woche war Hace Oberbumsti Gast in der ORF-Pressestunde. Da hatte im Vorfeld Herbert Kickl viele Überstunden machen müssen, um all die Antworten auf die nie gestellten Fragen in Straches Gehirn zu bugsieren.

Noch kurz vor der Sendung wusste ich nicht genau, was ich tun sollte. In die Küche gehen und ein leckeres Mahl für meine Lieben und mich zubereiten oder Führer Strache beobachten, wie er stammelnd den gestellten Fragen ausweicht und immer wieder die vorher auswendig gelernten Phrasen absondert. Andererseits würde ich nach der Sendung sicher keine Lust zum Kochen haben. Mordgelüste vielleicht. Aber die machen auch nicht satt. Außer man heißt zufällig Hannibal Lecter.

Falls es wen interessiert – ich entschied mich für die Küche und gab mir Straches Mentaldiarrhö als Zusammenfassung in den Nachrichten.
Die FPÖ, so der Zahntechniker, sei eine Heimatpartei für alle Leistungsträger. Da ist sicher was dran. Die schwarzblaue Schüsselregierung hat das ja eindrucksvoll bewiesen. Was die sich alles geleistet und an Staatsvermögen weggetragen haben, davon kann Hace nur Träumen. Er deponierte noch viele schöne aber leere Worthülsen. Und dann begannen die unscheinbaren Tabletten, welche er offensichtlich vor der Sendung auf Anraten des großen Vordenkers Herbert Kickl genommen hatte, zu wirken. „Ich habe noch nie einen Ausländer-Wahlkampf gemacht.“ Und ausländerfeindlich ist er schon gar nicht. Zugegeben, er ist mehr ein Inländerfreund. Aber das ist ja nicht verboten.

Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe (2012)
Mehr Mut für unser „Wiener Blut“. Zu viel Fremdes tut niemanden gut. (2010)
Daham statt Islam (2006)

Das waren nur drei von unzähligen Wahlslogans aus dem schier unerschöpflichen FPÖ-Repertoire. Mit Ausländerfeindlichkeit haben die aber nichts zu tun.


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