Sonntag, 29. Juli 2012

Kärnten – der wahre Skandal



Das war vielleicht ein Juli. Unwetter und Murenabgänge allerorts. Besonders in Kärnten. Nachdem Birnbacher und Martinz vor dem Strafrichter Geständnisse abgingen, schwappte eine braune Korruptionsmure über das Bundesland. Was da ans Tageslicht kam, ist so dreist wie verbrecherisch, dass man aus dem ungläubigen Staunen nicht mehr herauskam.

In der Zwischenzeit, die erste Schockstarre ist überwunden, schreien alle nach Neuwahlen. Allein die machtgeile Nazibrut stellt sich scheintot, sieht die Schuld am Skandal, falls es überhaupt einen gibt, bei allen anderen, aber nur nicht bei sich selbst und versucht die Sache auszusitzen. Aber da sind die KärntnerInnen selbst schuld. Sie waren schließlich blöd genug, diese Brut zu wählen. Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient. Auch wenn es denn tatsächlich zu vorgezogenen Neuwahlen käme, es würde sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts ändern. Die Bewohner zwischen Heiligenblut und Lavamünd sind, das zeigte bereits die Vergangenheit, der sie extrem verbunden sind – wahrscheinlich ein genetischer Defekt – unbelehrbar und reagieren allzu gerne nach dem „jetzt-erst-recht“ Muster.

Aber auch das ist egal, weil die Bundesregierung vielleicht eh schon bald zur Sanierung der Hypo-Alpe-Adria-Bank diese samt dem unseligen Bundesland an Slowenien abtritt. Für Nordslowenen gilt dann eine strikte Visapflicht. Und die Kreditkarte ist damit nicht gemeint.

Was aber der richtige, der echte Skandal ist, wurde bis jetzt relativ gut unter den Teppich gekehrt. Justizministerin Beatrix Karl windet sich wie ein armseliger Wurm und stammelt etwas davon, dass nicht alle Kärntner Staatsanwälte befangen, bestechlich oder was auch immer seien. Nein, natürlich nicht. Das wissen wir eh. Zumindest sind sie es wahrscheinlich nicht mehr oder weniger, als die Talarträger im restlichen Bundesgebiet. Aber weisungsgebunden sind sie. Und irgendwer hat der Staatsanwaltschaft einst befohlen, das Verfahren gegen Birnbacher und Freunde einzustellen. Das muss man sich einmal vorstellen.

Nun wollen wir wissen, wer dafür verantwortlich ist. Name, Adresse und Telefonnummer. Bitte!


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