Mittwoch, 18. Juli 2012

Weinkrampf




In der leidigen Parkpickerldebatte in Wien bereitet nun die FPÖ einen Misstrauensantrag gegen Michael Häupl und Maria Vassilakou vor. Das muss man sich erst einmal verinnerlichen. Die FPÖ, jene Partei also, welche die meisten rechtskräftig strafrechtlich verurteilten Politiker ihr Eigen nennt, misstraut einer Regierung. Irgendwie ist das beinahe schon wieder lustig.

Hace Strache, der konsequenteste aller Parteichefs, der sogar die Parteifarbe zu seiner Augenfarbe machte, wobei ich nicht genau weiß, ob es sich dabei um ein sogenanntes „Peckerl“ auf der Iris oder aber nur um gefärbte Kontaktlinsen handelt, denkt darüber nach, ein Buch zu schreiben. So war es in diversen Zeitungen zu lesen. Das ist in mehrfacher Hinsicht sensationell.

Strache denkt über etwas nach. Ebenso gut hätte die Sensationsmeldung lauten können: Grasser, Strasser, Meischberger, Hochegger und Mensdorff-Pfui haben vor dem Staatsanwalt umfangreiche Geständnisse abgelegt und das veruntreute Geld an den Staat zurück überwiesen. Aber Hace ging noch einen Schritt weiter. Er will das nobelpreisverdächtige Werk ohne Ghostwriter, also selber und höchstpersönlich schreiben. Das Meisterwerk soll teilweise autobiografisch sein, aber auch seine politischen Visionen beschreiben und Tabubrüche begehen. Auch der Titel steht schon fest: Weinkrampf.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und vermutet, dass Strache dabei an sein großes Vorbild in dunkelbrauner Vergangenheit dachte. Na ja, wenn er das in letzter Konsequenz durchziehen will, lassen wir ihn halt. Sperrt ihn ein, dann kann er in Ruhe seinen Mentalorgasmen frönen. Und den Schlüssel, den kann man ja verlieren.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen