Dienstag, 24. Juli 2012

Der parteifreundliche Gutachter



 Ein beinahe ekstatischer Aufschrei war das in der FPÖ. Hace Strache verpasste seinem Rechtsaußen Martin Graf umgehend einen Heiligenschein. Ja, so meinte der blaue Führer, das gerichtlich angeordnete Gutachten entlastet Martin Graf. Er ist somit voll rehabilitiert. Wer hätte das für möglich gehalten.

Da sieht der Graf aus wie ein rechtsextremer Vergangenheitshuldiger, der sich die 88 wahrscheinlich sogar auf die Vorhaut tätowieren ließ und dann verleiht ihm das Gutachten einen Heiligenschein. Also ich bin wirklich froh. Nur der Verdacht mit der Vorhaut bleibt. Bis zum nächsten Gutachten, das aussagt, dass Graf beschnitten ist.

Die rechten Recken kommunizierten die vermeintliche Heiligsprechung ihres Nazionalratspräsidenten derart penetrant, dass sich nun das Handelsgericht Wien zu Wort meldete, um die Causa der Stiftung Meschar ein wenig zu relativieren. Also. Ob die Stiftungskonstruktion tatsächlich die optimale Lösung für diesen Fall ist, sei nicht geprüft worden. Auch ist nur ein relativ kleiner Zeitraum geprüft worden, in dem die Stiftung keine wirtschaftlichen Verluste erlitt. Jetzt kommt der Überhammer. Der vermeintliche Persilschein ist nicht von einem vom Gericht bestellten unabhängigen Gutachter, sondern vom Stiftungsprüfer erstellt worden. Und wie wir in der Zwischenzeit wissen, hat Graf alle relevanten Positionen in der Stiftung vom Vorstand bis hin zur Häuselfrau mit Parteifreunden – sprich: Kellernazis – besetzt. Dazu gehört selbstverständlich auch der Stiftungsprüfer. Mit anderen Worten. Ein Nazi bestätigt dem anderen Nazi, dass er ein linksliberaler Freigeist ist.

Die Geschichte zeigt sehr eindrucksvoll, wie dumm und primitiv die Schnürstiefelfraktionisten sind, da sie doch tatsächlich glaubten, mit der Geschichte durchzukommen.


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