Samstag, 27. Oktober 2012

Der Vizemichl sagt Grundsätzliches




Das war eine historische Woche. Michael Spindelegger hielt eine Grundsatzrede. Das war zwar nicht dringend notwendig, hätte er sein Schandmaul gehalten, wäre es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder zu einem Generalstreik, noch zu Massenselbstmorden gekommen, aber es war ihm offensichtlich ein Bedürfnis – und was für eins.

Der „lieben Maria“ machte er ein Liebesgeständnis: „Du hast ein unglaubliches Gemüt, eine unglaublich stürmische Art. Ich liebe das“, sagte Spindelegger und konnte es scheinbar kaum erwarten, die Angebetete so richtig zu fektern. So kann es gehen, wenn man unkontrolliert zu viel Mariehuana raucht.

Natürlich wetterte er auch gegen die SPÖ und deren Forderung nach einer Reichensteuer. Nach Spindis Theorie sind nicht die Reichen der Skandal, sondern die Armut in diesem Land. „Armut beseitigt man aber nicht durch das Schüren von Neid und Missgunst oder durch kalte Enteignung derer, die mehr haben. Die Armen werden nicht reicher, wenn ein paar Reiche ärmer werden.“ Diese armen Deppen haben immer wieder bewiesen, dass sie mit Geld einfach nicht umgehen können. Deshalb gibt man ihnen besser gleich ganz wenig, damit sie nicht so viel verschwenden können. „Die SPÖ möchte so lange umverteilen, bis wir alle gleich arm sind“, befürchtet der schwarze Führer. Das darf natürlich nicht sein Die Armen sollen arm bleiben. Sie sind nichts anderes gewohnt.

Das traut sich der große schwarze Mann natürlich nur vor handverlesenem Publikum sagen. Wenn er die Armen-Wuchtl ohne Bodyguards und Polizeischutz vor hundert alleinerziehenden Supermarkt-Teilzeitkassenkräften erzählt, reißen diese ihm die Eier aus. Garantiert!

Ach ja, und eine Art Untersuchungsausschuss wünscht er sich, bei dem Unternehmer von ihrer Pein berichten sollen. So etwas wie die Kummernummer für Skaventreiber.

Aber sonst ist er gesund, unser Vizemichl.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen