Petra Jens
war und ist dem gemeinen Volk eher unbekannt. Das wird sich aber schon bald
ändern. Im Jahr 2006 trat sie als fanatische Hundstrümmerlgegnerin auf,
sammelte etwa 157.000 Unterschriften gegen die Hundescheiße in Wien und übte
derart Druck auf die Stadtregierung aus, dass diese die Aktion „Nimm ein
Sackerl für dein Gackerl“ startete. Eine Anti-Hundekot-Aktivistin der ersten
Stunde und das Feindbild aller Stuhlnascher.
Die Mühe
scheint sich nun doch gelohnt zu haben. Nein, die Hundtrümmerl sind nach wie
vor in der Stadt omnipräsent und werden von den Hundehaltern geflissentlich
ignoriert. (Wozu zahle ich schließlich Hundesteuer, lautet die
Standardausrede.) Hundesteuer zahlt ihr, weil ihr blöde Hunde, nicht weil ihr
zufällig Besitzer von Vierbeinern seid.
Egal.
Gelohnt hat sich die Aktion für Petra Jens. Sie wird die Fußgängerbeauftragte
der Stadt Wien. Ihre Dienstschuhe stehen schon geputzt und poliert in der Rathausgarage
zwischen dem Dienstauto von Michael Häupl und dem Dienstfahrrad von Maria
Vassilakou.
Es gibt,
wie man hört, eine Menge zu tun für die neue Fußgängerlobbyistin. Bereits im
August hat der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch gegenüber der APA von
Spazier-Highways und einem umfangreichen Leitsystem für Fußgänger geträumt.
Genau! Gehsteige gehören dreispurig angelegt. Endlich ist es vorbei mit den
Gehweg blockierenden Linksbummlern. Die rechte Spur, auch Rollator-Strip
genannt, ist für die Gehhilfen-Benutzer. Auch Besoffene, deren
Orientierungssinn sich bereits verabschiedet hat, sollten sich möglichst nahe
der Hausmauer fortbewegen. Die Mittelspur ist für jene Verkehrsteilnehmer
gedacht, die ohne Hilfe aufrecht gehen können und deren Geschwindigkeit
geringer als fünf Stundenkilometer beträgt. Bleibt noch die Überholspur ganz
links. Sie ist den Gehrasern vorbehalten, die zwar nicht wissen, wohin, aber
dafür umso schneller dort sind.
Es gibt
viel zu tun, Frau Jens, gehen wir`s an
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